Berlin, Berlin, wir fahren – zu Paul Masse 01. & 02.02.2025
Vom 01. bis 02. Februar machte sich die Bujinkanabteilung auf den Weg nach Berlin um von Paul Massey einen Eindruck des aktuellen Trainings in Japan zu bekommen.
Vergangenes Wochenende machten wir uns aus diversen Himmelsrichtungen auf den Weg um Daishihan Paul Masse, einem Honbu-Dojo-Lehrer, das erste Mal in Deutschland zu sehen. Die meisten von uns kannten ihn schon aus Japan, und dementsprechend war die Vorfreude auf dieses Wochenende sehr groß.
Paul hat eine wirklich anschauliche Art und Weise zu unterrichten, sehr didaktisch aufgebaut. Wenn er merkt, dass ihm die Gruppe nicht folgen kann, geht er auch mal einen Schritt zurück. Man hatte immer gerade genug Zeit, dass man das Gefühl hatte verstanden zu haben, was er von einem wollte (auch wenn natürlich die Umsetzung nicht immer so möglich war). Durch seine langjährigen Erfahrungen in Japan, sowohl als Uke und Schüler von Soke Hatsumi-Sensei, konnte er immer wieder Geschichten und Erzählungen einstreuen, die viel auf Kyojitsu (Lüge-Wahrheit, den Fokus von Uke umlenken) anspielten. Dadurch hat er auch dieses Was-passiert-hier?-Gefühl, das man in Sokes Training als Trainierende mit weniger als 20 Jahren Erfahrung oft hatte, in etwas mehr Greifbares übersetzt (wiederum nicht gleichbedeutend, dass man es umsetzen kann).
Der Tag teilte sich auf in zwei längere Trainingssessions, unterbrochen von einer ausgedehnteren Mittagspause, die auch dringend körperlich und geistig benötigt wurde und am Nachmittag eine geduldige Kalligraphie-Runde von Paul beinhaltete. Schwerpunkte des ersten Tages waren u.a. der Fluss (bzw. der Tsunami) der Bewegungen, die Kontrolle während (und nach) Ausführung zu behalten und verschiedene Übungen mit Tanto und Shuriken.
Abends frönten wir dem geselligen Beisammensein bei einem lokalen Mexikaner/Australier und da tagsüber kaum Zeit geblieben war lokales Sightseeing zu betreiben (und nein, der Supermarkt zählt nicht, auch wenn er länger als 20 Uhr geöffnet hat), musste abends noch der weithin berühmte Spreetunnel begutachtet und begangen werden.
Nach ausgiebiger Stärkung am nächsten Morgen starteten wir in den zweiten Tag, der vom Ablauf und Struktur dem ersten ähnelte. Von Hanbo zu Muto Dori Varianten, über Bodenfixierungen und dem Pain Train rissen wir viele Felder an, jedoch war der Schwerpunkt immer wieder auf der Natürlichkeit der Bewegungen und des Flusses.
Letztendlich wofür das Seminarthema Sei Jin You Jou steht muss glaube ich jeder von uns selbst herausfinden, ich jedenfalls kann es noch nicht in Worte fassen.
Wir danken dem Sanmi Bujinkan Berlin für das Ausrichten und den erfolgreichen Ablauf des Seminars!
Sophie